XXIV Distel – Staude des Jahres 2019

360°-Ansicht
Willkommen bei Distel – Staude des Jahres 2019!
Nach der großen Dürre im letzten Jahr werden Gartenbesitzer, Landschaftsgärtner und Kommunen verstärkt nach trockenheitsverträglichen Pflanzen fragen. Die Staude des Jahres 2019 ist hierfür genau die richtige Wahl: Edle Disteln – Echinops (Kugeldistel), Eryngium (Mannstreu) und Carlina (Silberdistel) überstehen Wassermangel in voller Pracht.
Bei der Staude des Jahres 2019 handelt es sich nicht um eine einzelne Pflanzengattung, sondern um eine ganz Gruppe. Die Gemeinsamkeit liegt auf der Hand: Disteln besitzen Dornen. Mal mehr, mal weniger, mal sind nur die Blattränder mit piksenden Fortsätzen bewehrt, mal auch die Stängel und Blütenkelche. In jedem Fall wissen sich die meisten Disteln ganz gut vor potenziellen Fressfeinden zu schützen. Richtig eingesetzt haben sie das Zeug zum Gartenstar – wunderschön, robust und ausgesprochen nützlich.
Vielseitige Gartenstauden
In Bauerngärten und den späteren Freizeitgärten finden sich seit jeher diverse Distelarten, vor allem aufgrund ihrer schönen Optik. Metallisch glänzend funkelt beispielsweise das Elfenbein-Mannstreu (Eryngium giganteum) ‘Silver Ghost’ dem Betrachter entgegen. Den Platz sowohl in modern gestalteten Gärten als auch in naturnahen Anlagen musste er sich gar nicht erst erkämpfen, er wurde und wird ihm ganz und gar freiwillig gewährt. Bewundernde Blicke rufen auch Flachblatt-Mannstreu (Eryngium planum) hervor, dessen Blütenstände in pulsierendem Stahlblau leuchten, oder die zahlreichen Arten und Sorten der Kugeldistel (Echinops). Deren morgensternähnliche bläulichen oder weißen Blütenstände sind für architektonisch gestaltete Gärten wie geschaffen, aber auch in Prärie- und Steppenpflanzungen sehr gefragt.
Perfekt gestylt für Beet und Vase
Gerade die hohen Arten von Eryngium und Echinops sind hervorragende Strukturbildner, die sowohl in Einzelstellung als auch in Gruppen großartig wirken. Es gibt aber auch niedrigere Arten und Sorten, die sich für die vorderen Beetreihen eignen. Mannstreu und Kugeldisteln lassen sich effektvoll mit Ziergräsern kombinieren. Überhaupt lassen sich Disteln dank ihrer einzigartigen Gestalt erstaunlich vielseitig kombinieren. Die deutlich niedrigeren Gold- und Silberdisteln (Carlina vulgaris, C. acaulis) glänzen vor allem in Stein- und Naturgärten – wortwörtlich, denn ihre harten Hüllblätter reflektieren das Sonnenlicht, wohingegen sie sich bei aufziehendem Regen oder Nebel schützend über dem Kreis von Röhrenblüten schließen.
Auch in der Vase glänzen edle Disteln mit ihrem extravaganten Aussehen. Zudem sind sie wie gemacht für lange haltbare Trockensträuße und -gestecke.
Optisch und ökologisch wertvoll
Allen edlen Disteln gemein sind die Blütezeit im Hochsommer und die attraktiven Fruchtstände. Sie bringen einen fantastischen Herbst- und Winteraspekt in den Garten, gerade in Verbindung mit Raureif oder Schnee. Das sollte man unter keinen Umständen versäumen, und sie darum erst im Frühjahr zurückschneiden. Vorm Versamen muss man keine Angst haben, das hält sich in gärtnerfreundlichen Grenzen. Zumal sich nicht nur die Menschen an den Fruchtständen erfreuen: Der Distel-Fink und viele andere Vögel, aber auch Insekten und Kleinsäuger lieben die nahrhaften Samen. Disteln sind für Naturliebhaber ohnehin geradezu ein Muss im Garten – auch die früher als Unkraut verpönten, aber ebenfalls sehr hübschen Wildarten. Sie alle produzieren im Sommer Unmengen an Nektar und Pollen, weshalb sie unzählige Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten anlocken. Ihre Blätter dienen obendrein vielen Schmetterlingsraupen als Futter – denen des Distelfalters zum Beispiel.