Henning Dierks

Henning Dierks

Bürgermeister der Gemeinde Bad Zwischenahn

Henning Dierks über den Park der Gärten

2022 - Bürgermeister der Gemeinde Bad Zwischenahn

Über den Park der Gärten

Die erste Landesgartenschau in Niedersachsen: Ein halbes Jahr lang stand Bad Zwischenahn 2002 ganz im Zeichen dieses Großereignisses. Rund eine Million Gäste, regional und international, besuchten die prachtvolle und farbenfrohe Anlage. Es war der vorläufige Höhepunkt einer langen Tradition des Gartenbaus und der Parkgestaltung im Ammerland. So lautete dann auch das Motto „Wo der Garten zu Hause ist“.

Finanziell und in der Umsetzung war die Landesgartenschau ein Großprojekt, das nur als Gemeinschaftsleistung zu bewältigen war. Das Land Niedersachsen, die Gemeinde Bad Zwischenahn und der Landkreis Ammerland saßen finanziell mit im Boot; die Durchführung übernahmen neben der Gemeinde die Bad Zwischenahner Fremdenverkehrsgesellschaft, die Landwirtschaftskammer Weser-Ems und die Fördergesellschaft Landesgartenschauen Niedersachsen. Darüber hinaus waren viele regionale Unternehmen in der Umsetzung involviert. In zwei Jahren Vorbereitungszeit wurden 140.000 m² Fläche gestaltet sowie ein abwechslungsreiches und hochkarätiges Kultur- und Veranstaltungsprogramm entwickelt.

Die umfangreichen Vorbereitungen für dieses besondere Ereignis durfte ich für kurze Zeit selbst hautnah miterleben. Während meines Verwaltungsstudiums für den gehobenen Dienst habe ich meine „Fremdausbildung“ bei der Gemeindeverwaltung Bad Zwischenahn absolviert und war Anfang 2002 für wenige Tage dem „Orga-Team“ um Diana Rolfes, Christian Wandscher und Martin Wichelmann zugeordnet. Eine wirkliche Unterstützung war ich vermutlich nicht, aber ich habe diese Zeit im „Container“ beim ehemaligen Bundeswehrkrankenhaus als ungemein spannend in Erinnerung behalten. Es herrschte eine intensive, fokussierte und zuweilen auch hektische Arbeitsatmosphäre. Zugleich war bei den Kollegen eine ungeheure Motivation sowie viel Vorfreude und Stolz spürbar, ein so bedeutendes Event auf die Beine stellen zu dürfen. Durchaus neu war für mich die Erkenntnis, dass Verwaltung nicht nur Aktenstudium am Schreibtisch bedeuten muss, sondern dieser Beruf auch ungemein abwechslungsreich sein kann.

Dass aus einer einmaligen Veranstaltung Landesgartenschau ein kultureller und touristischer Leuchtturm „Park der Gärten“ entstehen könnte, lag für mich damals außerhalb meiner Vorstellungskraft. Noch viel weniger war für mich absehbar, dass ich 20 Jahre später als Mitglied des Aufsichtsrates die Entwicklung dieser Vorzeigeeinrichtung aktiv begleiten darf. Völlig überzeugt war ich 2002 allerdings davon, dass eine Landesgartenschau selbstverständlich da stattfinden musste, wo die Heimat der Baumschulen und des Gartenbaus liegt: Im Herzen des Ammerlandes.

Aber nicht nur beruflich existieren Verbindungen zum Park der Gärten. Als Zwischenahner habe ich den Park im Laufe der Jahre regelmäßig besucht und dabei miterleben können, wie er sich kontinuierlich weiterentwickelt und seine heutige Form angenommen hat. Besonders als junger Vater habe ich mit meiner Familie hier viel Zeit verbracht. Die tollen Spielplätze, die ausgedehnten Grünflächen zum Toben und Rennen sowie die zahlreichen Veranstaltungen für Kinder und Familien haben uns gerade an den Wochenenden immer wieder angezogen. Diese Familien- und Kinderfreundlichkeit hat sicherlich dazu geführt, dass für viele junge Zwischenahnerinnen und Zwischenahner der Park der Gärten ein Bestandteil ihres Aufwachsens in der Gemeinde geworden ist und sie sich mit dieser Einrichtung identifizieren. Diesen Status bereits nach „nur“ zwanzig Jahren erreicht zu haben, ist bemerkenswert und das Verdienst all derjenigen, die sich für den Park engagiert haben. Der Park der Gärten ist ein Gemeinschaftsprojekt und ich will als Bürgermeister meinen Teil dazu leisten, dass diese Erfolgsgeschichte weitergeschrieben wird.


März 2022, Henning Dierks