Kurt Kramer

Kurt Kramer

Im Heidegarten des Parks der Gärten sind zahlreiche Züchtungen von Kurt Kramer angepflanzt. Die Anlage dieses Heidegartens ist nach Naturbildern der Heidelandschaften gestaltet. Zusätzlich zeigen so genannte Inselbeete, wie Heidepflanzen im Rasen eingebettet werden können.
Die Besenheide Calluna vulgaris ist in dieser Landschaft mit 33 Sorten am stärksten vertreten. Die in den Alpen heimische Winterheide Erica carnea wird im Rahmen dieser Anlage von 25 Sorten repräsentiert. 

33 Heidegarten

Kurt Kramer aus Edewecht begann 1958 mit einer Zierpflanzenbaulehre seine berufliche Laufbahn.
Bis 1969 arbeitete er als Gehilfe in einer Friedhofsgärtnerei und in zwei Baumschulen.
1969 absolvierte er die Meisterschule in Aurich-Haxtum in der Fachrichtung Baumschule, bevor er 1970 in dritter Generation den elterlichen landwirtschaftlichen Betrieb übernahm und schließlich mit Baumschulkulturen und Heidepflanzen seine Selbstständigkeit begann. 

1979 erhielt er erstmalig Sortenschutz für eine Calluna-Sorte (Besenheide), nämlich für C. vulgaris ‘Annemarie’, einer zufällig gefundenen roten Mutante aus der rosa und gefüllt blühenden ‘Peter Sparkes’. Kramer musste dafür zunächst beim Bundessortenamt beantragen, Calluna als schutzfähige Art aufzunehmen.
Eine weitere Etappe in der Züchtungsarbeit war 1991 die Sortenschutzerteilung für die erste Knospenheide ‘CLL 9’ als ‘Melanie’. Diese Sorte hat heute noch eine große Marktbedeutung und wird zusammen mit weiteren Züchtungen der Knospenheide unter dem Markennamen „Gardengirls“ weltweit vermarktet.
Als Knospenheide wird eine Sortengruppe von Calluna vulgaris bezeichnet, bei der sich die Blütenknospen nicht öffnen.

Bis heute hat Kramer zahlreiche weitere Heide-Sorten zum Sortenschutz angemeldet. Die Produktion übernehmen Lizenznehmer, von denen Kramer Lizenzgebühren erhält, die wiederum seinen Betrieb und die Züchtungs- und Werbeaktivitäten finanzieren. Derzeit dürfen 200 Betriebe in Deutschland und Österreich in Lizenz diese schönen Pflanzen produzieren und vermarkten. Dazu kommen noch 40 lizensierte Betriebe in den westlichen Nachbarländern sowie insgesamt 85 in Polen und Tschechien. Die Züchtung aber betreibt Kramer selbst – konventionelle Kreuzungszüchtung und Selektion. Rund sieben bis acht Jahre dauert es von der Kreuzung bis zur Einführung einer neuen Sorte – vorausgesetzt, man verwendet geeignete Kreuzungseltern.

Im Jahre 2004 wurde Kurt Kramer vom Zentralverband Gartenbau die Georg-Arends-Gedächtnismedaille verliehen. Kurt Kramer wurde anlässlich der Veranstaltung TASPO AWARDS als Gartenbauunternehmer des Jahres 2012 für sein Lebenswerk und sein soziales Engagement ausgezeichnet.