Über den Park der Gärten
Wie kam es zu der Erfolgsgeschichte des Parks der Gärten und was konnte ich dazu beitragen?
In den 80er und 90er Jahren war ich Mitglied im Gartenbauausschuss und im Vorstand der Landwirtschaftskammer Weser-Ems, auch hatte ich den Vorsitz im BdB Landesverband Weser-Ems inne. Dabei war die Weiterentwicklung der Lehr- und Versuchsanstalt (LVG) sowie des Sichtungsgartens immer ein Thema, um den gesamten Gartenbau im Nordwesten zu stärken.
Der Flächenbedarf für das Versuchswesen und die Sichtungen von Pflanzensortimenten, damals vor allem im Rhododendronbereich war umfänglich. Im Sommer 1997 bot das Bundesvermögensamt, angrenzend an die LVG, 11 ha des ehemaligen Flugplatzgeländes zum Kauf an. Im Kammervorstand gelang es uns, Engelbert Lüske, Hermann Davids und mir, unsere Kollegen aus der Landwirtschaft zu überzeugen, nun für den Gartenbau umfangreiche Mittel bereit zu stellen, um diese einmalige Chance des Grunderwerbs realisieren zu können. Der Beschluss erfolgte einstimmig.
Folgender Personen gilt dabei besonderer Dank: dem damaligen Kammerpräsidenten Hans Behrens nebst Kammerdirektor Herrn Otzen sowie Herrn Harms, seinerzeit zuständig für die Finanzen der LWK. Natürlich auch dem damaligen Leiter der LVG Herrn Dr. Seipp, nebst Kollegen Herrn Dr. Witt.
Um die dazugewonnenen Flächen langfristig für den Gartenbau sinnvoll zu nutzen, sollte nun versucht werden, ein Gartenkulturzentrum aus der Taufe zu heben. Der Landkreis und die betroffenen Gemeinden waren bereit, sich einbinden zu lassen.
Wesentlich war auch der Beitrag der Gartenbauverbände. So war es für mich eine große Aufgabe meine BdB-Kollegen zum Sponsoring zu gewinnen. In persönlicher Ansprache und über die Baumschulbörse entstand eine große Bereitschaft vieler Betriebe, die vom Architekten Herrn Adam geforderten Pflanzen bereit zu stellen. Die Abwicklung der Pflanzenlieferungen übernahm ein gemeinnütziger Förderverein, für den ich mich verantwortlich zeichnete. Allein die Baumschulen lieferten Pflanzen im Wert von über 400.000 DM. Die landschaftsgestaltenden Arbeiten übernahm die Firma Dörries. Weil ich mich persönlich für das Projekt verantwortlich fühlte, habe ich oftmals gemeinsam mit Mitarbeitern unserer Baumschule an einzelnen Projekten gearbeitet. So z.B. die große Aktion des Verpflanzens der Kiefernsolitäre für den Heidegarten, die seinerzeit von Herrn Kurt Kramer gestiftet wurden. All diese Anstrengungen mündeten am 26.01.1998 in die Eröffnung des Gartenkulturzentrums und wurde durch die symbolische Pflanzung eines Ahorns durch den damaligen Landwirtschaftsministers Herrn Karl-Heinz Funke feierlich vollzogen.
Am 19. April 2002 wurde die erste Landesgartenschau in Niedersachsen eröffnet. Es konnten fast 1 Million begeisterte Besucher auf dieser erfolgreichen Landesgartenschau begrüßt werden. Mit seinen Mustergärten, den Wechselflorbeeten und den umfangreichen Pflanzensammlungen ist ein Gartenpark entstanden, der sowohl von der heimischen Bevölkerung als auch von überregionalen Fachbesuchern, auch nach 20 Jahren noch, in den höchsten Tönen gelobt wird.
März 2022, Walter Hinrichs
