Jürgen Otzen

Jürgen Otzen

Direktor der Landwirtschaftskammer Niedersachsen a.D. 

Jürgen Otzen über den Park der Gärten

2002 - Direktor der Landwirtschaftskammer Niedersachsen

Vom Feldflugplatz zum Schaufenster des Gartenbaus

Anfang der 1990er Jahre beschloss die damalige Landwirtschaftskammer Weser-Ems den zu ihrer Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau Bad Zwischenahn gehörenden Rhododendronpark zur Erhaltung seiner europaweit einzigartigen Vielfalt durch Ankauf von Flächen des benachbarten ehemaligen Feldflugplatzes zu erweitern. Zur Realisierung dieses finanziell und konzeptionell anspruchsvollen Vorhabens entwickelte die Landwirtschaftskammer gemeinsam mit den Spitzen des Landkreises Ammerland, der Gemeinde Bad Zwischenahn und der regionalen Gartenbauverbände ab Mitte der 90er Jahre das Konzept zur Erweiterung der Lehr - und Versuchsanstalt um ein „Gartenkulturcentrum“ und konnte dafür das Land Niedersachsen für eine Unterstützung bei der Einwerbung von EG-Mitteln für dessen Schaffung gewinnen. Als Anfang 1998 der erste Spatenstich zum Gartenkulturcentrum erfolgte, war keineswegs abzusehen, welch reizvolle Gartenanlage auf dem bis dahin öden Flugplatzgelände entstehen könnte. Das Bekenntnis der Partner zu der im Entstehen begriffenen Anlage erfolgte Im November 1999 durch die Gründung des „Förderverein Gartenkulturcentrum“.

Im Frühjahr 2000 wurde das Gartenkulturcentrum für Besucher geöffnet und fand gleich guten Zuspruch. Angesichts des bis dahin erfolgten hohen Aufwands erschien es den Verantwortlichen aber unbefriedigend, die nun entstandene Grundausstattung mit einigen kaum gestalteten Flächen nicht zu einem Schaufenster des Gartenbaus weiter zu entwickeln. Nach erfolgreichen Gesprächen mit der Landesregierung konnte der Förderverein Gartenkulturcentrum bereits im November 2000 der Öffentlichkeit die Pläne für die erste niedersächsische Landesgartenschau vorstellen.

Bekanntlich war die Landesgartenschau 2002 in Bad Zwischenahn mit Abstand die erfolgreichste, die bislang in Niedersachsen durchgeführt wurde. Dieser Erfolg sowie die Einbindung in die regionale Gartenbauwirtschaft und viele namhafte Unternehmen, die durch ihr Sponsoring bei Sondermaßnahmen zur Weiterentwicklung der Gartenkulturcentrums zu einem Schaufenster des Gartenbaus mit immer wieder wechselnden Themen- und Beispielgärten beitrugen, führten dazu, den „Park der Gärten“ als Dauereinrichtung in der Trägerschaft einer gGmbH erfolgreich fortzuführen.

Die Entwicklung zum „Park der Gärten“ ist ein hervorragendes Beispiel, wie durch Bündelung der Kräfte trotz begrenzter finanzieller Möglichkeiten eine Einrichtung von überregionaler Bedeutung mit positiver Ausstrahlung für die Entwicklung der sie tragenden Wirtschaft und zur Erhöhung der Attraktivität der Region geschaffen und mit viel Einfallsreichtum lebendig gehalten werden kann. Ich bin dankbar, dass ich die Gelegenheit hatte, in meiner beruflichen Funktion an dieser Entwicklung mitzuwirken.


März 2022, Jürgen Otzen