Panicum – Staude des Jahres 2020

Willkommen bei Panicum – Staude des Jahres 2020

Naturnahe Staudenbeete werden immer beliebter – und eine wichtige Rolle dabei spielen Gräser. Unter ihnen finden sich gedrungene Bodendecker und mannshohe Solitäre, Arten mit zurückhaltendem Wesen, deren Schönheit sich erst auf den zweiten Blick offenbart. Und es gibt die Rutenhirse, botanisch Panicum. Seit Jahrzehnten zeigen sich die Pflanzen als ebenso schmuckvolle wie unkomplizierte und langlebige Gartenbewohner.

Heute erleben die bereits bewährten Sorten ein neues Hoch – und die Züchter liefern eine Reihe vielversprechender neuer Auslesen. Für unsere Gärten interessant und im Handel erhältlich sind die winterharten, mehrjährigen Varietäten, vor allem von Panicum virgatum. 1950 wurde mit ‘Strictum’ die erste Sorte in deutschen Staudengärtnereien, genauer gesagt, von Karl Foerster ausgelesen. Bis heute kann sie in Sichtungen mit ihrem straff aufrechten, hohen und breit buschigen Wuchs überzeugen.

Auch Gräser blühen – nicht so auffällig und bunt wie andere Pflanzen, dafür besonders! Panicum bezaubert mit luftigen, bauschigen, schleierförmigen Rispen, die sich je nach Sorte ab Juli oder August bis September öffnen und sich toll für die Vase eignen. Die Farbpalette reicht von Cremefarben und Rötlich-Beige über Bräunlich und Burgunderrot bis Graugrün, Blau-grün und Graublau. Schneiden Sie die Rispen erst im Frühjahr ab, dann haben Sie im Spätherbst und Winter viel Freude daran – optisch und akustisch, denn die Blüten- und Fruchtstände bewegen sich beim leisesten Windhauch. Bis zum Frühjahr stehen lassen, das gilt auch für die Blätter der Rutenhirsen. Grün, Gelb, Rot, Blau leuchten sie. Ab September ziehen viele Sorten mit intensiven Herbstfarben dann noch mehr Aufmerksamkeit auf sich.

Panicum wünschen sich einen Platz in voller Sonne. An den Boden stellen sie weniger Ansprüche, er sollte nur nicht schwer und nass sein. Ein sandiger bis lehmiger, mäßig feuchter bis frischer, nährstoffreicher Untergrund wird bevorzugt, Kalk wird toleriert.

Erfreulich ist, angesichts des Klimawandels, die hohe Trockenheitstoleranz des Grases. Was die Pflanzzeit angeht, ist das Frühjahr erste Wahl, da die steigenden Temperaturen das Wurzelwachstum fördern. Als vollkommen winterharte Pflanzen überstehen sie zwar auch eine Herbstpflanzung, entwickeln sich aber langsamer. Im Frühjahr schneidet man die Pflanzen auch bodennah zurück, kurz bevor oder sobald sich die ersten neuen Triebe zeigen, damit man diese nicht mit kappt.

Typisch für Panicum ist der aufrechte Wuchs, manche öffnen sich im oberen Bereich trichterförmig. Einige wenige sind nicht ganz standfest, etwa ‘Rehbraun’ und ‘Dewey Blue’. Während die meisten Sorten Höhen von 80 bis 120 cm erreichen, sind Züchtungen ‘Cloud Nine’ (bis 210 cm) oder ‘Thundercloud’ (bis 220 cm) richtig imposante Erscheinungen. Sie können sogar als Sichtschutz fungieren. Stauden, die zu allen Rutenhirsen passen, sind Scheinsonnenhut (Echinacea), Indigolupine (Baptisia), Sonnenbraut (Helenium), Sonnenhut (Rudbeckia), Goldrute (Solidago), Herbst-Astern, Blaue Schönaster (Kalimeris incisa), Wiesen-Ehrenpreis (Veronica longifolia) und Fetthenne (Sedum telephium).

Panicum – Staude des Jahres 2020