XXXVI Bergenia – Staude des Jahres 2017
Willkommen bei den der Bergenia – der Staude des Jahres 2017
Rosen, Schneeglöckchen, Taglilien – es gibt Pflanzen, derentwegen werden weite Reisen unternommen, Feste veranstaltet und Gesellschaften gegründet. Es gibt Pflanzen, die sind unauffälliger, aber treu und unkompliziert und werden deshalb hochgeschätzt. Und es gibt die Bergenie (Bergenia). Attraktiv in Blatt und Blüte, vielseitig, unkompliziert, verlässlich und noch dazu in zahlreichen wintergrünen Varianten erhältlich – mit diesen Eigenschaften hätte jede andere Staude längst einen eigenen Fanclub. Die Bergenie jedoch war lange Zeit ein „verkanntes Genie“: sie galt jahrzehntelang als Schattenpflanze und wurde entsprechend zusammen mit Prachtspieren (Astilbe), Farnen und Schattengräsern an wirklich dunkle Plätze unter Bäumen gepflanzt. Dort fühlt sich jedoch eigentlich nur die Kaschmir-Bergenie (Bergenia ciliata) richtig wohl, eine der wenigen nicht wintergrünen Arten. Alle anderen Bergenien vertragen zwar lichten Schatten, entwickeln sich aber umso besser, je sonniger sie stehen.
Super Solisten und tolle Teamplayer
Dass sich Bergenien am liebsten auf sonnigen Flächen tummeln, überrascht nicht, wenn man ihre Herkunft kennt: Die robusten Stauden mit den festen Blättern, den fleischigen Blütenstängeln und den in üppigen Büscheln erscheinenden Blütenglocken stammen aus Gebirgsregionen in Ostasien. Dort wachsen die meisten Arten auf Kies- und Geröllflächen mit einigermaßen frischer, nährstoffreicher Erde. Entsprechend sollten sie auch im Garten verwendet werden, dann sind sie unschlagbar robuste, ganzjährig schöne Strukturpflanzen und blühen überreich. An Teichen fügen sie sich außerhalb der Sumpfzone harmonisch in die Uferbepflanzung ein. In Steingärten oder Pflanzgefäßen können sie sich einzeln oder in Gruppen endlich einmal richtig in Szene setzen.
Adrett und anpassungsfähig
Die Gartenszenerie beleben, das können Bergenien wirklich und zwar rund ums Jahr – das bekanntlich im Winter beginnt. Der hat bei Bergenien seinen ganz besonderen Reiz: Sobald der erste Frost seinen eisigen Atem über die glänzenden Blätter gehaucht hat, erglühen sie in den herrlichsten Rottönen. Dieser wunderhübsche Anblick bleibt auch dann noch erhalten, wenn sich je nach Art und Sorte von März bis Ende Mai feste Stängel mit großen weißen, rosafarbenen, pinken oder purpurroten Glockenblüten aus der Erde schieben. Der einzige Nachteil an den hiesigen Wintern: Sie bringen nur selten eine schützende Schneedecke. Sehr früh blühende Sorten sind daher spätfrostgefährdet und sollten nur an geschützten Stellen gepflanzt werden. Das macht aber gar nichts, denn das Sortiment hält zahlreiche später blühende, aber äußerst attraktive Sorten bereit. ‘Oeschberg’ (pink, intensive Herbstfärbung), ‘Eroica’ (pinkviolett, im Herbst rotgrün mit leuchtend roter Blattunterseite) und die rosafarbene Sorte ‘Herbstblüte’, die ab August ein weiteres Mal blüht, gehören zu den bekanntesten Sorten.